Ein gutes Podcast-Angebot braucht sinnvolle Themen. Oberstes Gebot: Zielgruppenrelevanz. Deshalb haben wir die Teilnehmer des Masterseminars „Internationalisierung und neue Medien“ losgeschickt, um den Informationsbedarf internationaler Studierender zu erheben. Schließlich können wir erst dann, wenn wir die Bedürfnisse unserer zukünftigen Hörer kennen, so richtig mit der Podcast-Produktion loslegen. Die einzelnen Forschungsgruppen interviewten also Hochschulmitarbeiter, Betreuer und Tutoren und natürlich internationale Studierende und erhielten so Aufschluss darüber, mit welchen Problemen die Studierenden konfrontiert sind, welche Informationsangebote sie bereits nutzen und wie sie sich ein Podcast-Angebot vorstellen würden.
Interessant war dabei bereits die Wahl der Forschungsmethoden: Während einige Gruppen den klassischen Weg des Einzelinterviews wählten, setzten andere ihre Probanden (die alle aus unterschiedlichen Ländern kamen) an einen Tisch und ließen sie gemeinsam diskutieren. Wieder andere spielten zum Einstieg Podcasts vor und fokussierten die Fragen auf den gehörten Input. Viele unterschiedliche Wege also, mit einem gemeinsamen Ziel: herauszufinden, was internationale Studierende eigentlich wissen wollen.
Und was wollen sie nun wissen? Alle Forschungsgruppen stellten ihre Ergebnisse im Seminar vor – und es zeigte sich, dass wir mit dem Podcast-Angebot eine große Bandbreite an Themen abdecken müssen, um dem Informationsbedarf gerecht zu werden. Viele internationale Studierende hätten beispielsweise gern mehr Informationen darüber, wie sie sich auf ein Studium in Deutschland vorbereiten können – von Einschreibefristen über Stundenpläne bis hin zu Visa, Versicherungen und Wohnungssuche. Dann geht es natürlich um die Organisation des Studienalltags: Wo finde ich was auf dem Campus, wie finanziere ich mein Studium, wie funktioniert das deutsche Hochschulsystem und auch: Wie knüpfe ich Kontakte zu meinen deutschen Kommilitonen? Rund um das Thema Studieren gibt es also bereits viel aufzubereiten.
Doch damit ist der Informationsbedarf internationaler Studierender noch lange nicht gedeckt. In den Umfragen wurden viele Themen genannt, die den Alltag fernab von Uni & Co. betreffen: Da geht es um Behördengänge, Rechtsfragen, Freizeitangebote, Infos zu Stadt und Umgebung, aber auch um Kultur, Reisemöglichkeiten und die deutsche Lebensart. Darf ich in der Öffentlichkeit rauchen? Muss ich älteren Menschen meinen Platz anbieten? Wie begrüße ich meine Mitmenschen, und welche Höflichkeitsregeln muss ich sonst noch beachten? Internationale Studierende, so der Tenor der Befragungen, fühlen sich in deutscher Gesellschaft und/oder der Öffentlichkeit oft unsicher – die deutsche Kultur zu erklären, sollte also auf jeden Fall Teil unseres Podcast-Angebots werden.
Viele Einzelergebnisse machen noch keine Themenstruktur. Es hieß also basteln im Seminar: Die Ergebnisse der jeweiligen Forschungsgruppen wurden zusammengefasst, kategorisiert und strukturiert. Große Stellwände dienten als Präsentationsfläche für die bunten Grafiken – ideal, um die Ergebnisse anschließend vergleichend gegenüberzustellen und zu diskutieren. Allen Teilnehmern war schnell klar, dass sich eine lineare Kapitelstruktur für die Komplexität der Themen nicht allzu gut eignet. Die Matrixstruktur dagegen, durch ihre Mehrdimensionalität und die Möglichkeit, Schnittmengen aus den jeweiligen Kategorien zu bilden, bildet die Vielfalt der Umfrageergebnisse relativ gut ab – und ist gleichzeitig so flexibel, dass jederzeit neue Themen oder Ideen hinzugefügt werden können. Dank des Engagements der Seminarteilnehmer steht die Themenstruktur für student.stories nun also fest – die Produktion kann (fast) beginnen!